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Aktuelles vom Klimaschutzmanagement

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Ab 01.05. bewerben: Grüne Hausnummer würdigt energieeffiziente Gebäude im Landkreis Osnabrück

Wurde das Eigenheim besonders energieeffizient saniert oder neu gebaut? Dann haben Eigentümerinnen und Eigentümer, deren Wohngebäude im Landkreis Osnabrück steht wieder die Möglichkeit, sich um die Grüne Hausnummer zu bewerben.

Die Grüne Hausnummer ist eine Auszeichnung der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen. Sie zeichnet in Kooperation mit regionalen Partnern vorbildlich sanierte oder gebaute Wohngebäude aus. Bis zum 31. Juli 2025 können Bewerbungen beim Landkreis Osnabrück eingereicht werden.

Ausgezeichnet werden Bewerberinnen und Bewerber, die ihren Altbau besonders energieeffizient saniert, oder ihren Neubau mindestens als Effizienzhaus 40 fertiggestellt haben.

In den vergangenen Kampagnenjahren konnten bereits 128 Hausnummern im Landkreis verliehen werden. „Der engagierte Einsatz der Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer sowie die beeindruckende Vielfalt der Projekte verdienen große Anerkennung. Besonders bemerkenswert ist, dass viele von ihnen ihre Sanierungen oder Neubauten mit voller Überzeugung genauso wieder umsetzen würden – ein klares Zeichen für den Erfolg und die positiven Effekte ihres Handelns. Angesichts der zahlreichen nachhaltigen Projekte, die sich im Landkreis Osnabrück befinden, hoffen wir auch in diesem Jahr auf eine hohe Nachfrage nach der Grünen Hausnummer,“ sagt Landrätin Anna Kebschull.

„Gute Beispiele sind wichtige Impulse für andere. Sie zeigen, dass energieeffiziente Gebäude nicht nur möglich sind, sondern auch echten Mehrwert bieten“ erklärt Lothar Nolte, Geschäftsführer der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen. „Wer mitmacht, zeigt nicht nur Umweltbewusstsein, sondern gibt auch anderen den Anstoß, ebenfalls aktiv zu werden. Seien Sie dabei und sichern Sie sich Ihre individuelle Grüne Hausnummer!“

Die Klimaschutzziele im Gebäudesektor sehen vor, dass die Treibhausgasemissionen bis 2030 auf 67 Millionen Tonnen CO2 reduziert werden. Einen großen Stellenwert hat hierbei die energieeffiziente Sanierung der Bestandsgebäude. Als Beispiel ist die Verbesserung der Gebäudehülle, der Austausch der ineffizienten Heizanlage oder die Installation einer Solaranlage ein wichtiger Schritt zur Reduzierung des Energiebedarfs und der Energiekosten. Im gleichen Zug werden die hohen Emissionen verringert, welches zur Zielerreichung im Klimaschutz beiträgt.

Der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien und eine möglichst effiziente Nutzung der verfügbaren Energie reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Daher gewinnt der Aspekt der Unabhängigkeit für viele Eigentümerinnen und Eigentümer bei Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen zunehmend an Bedeutung.

Der Bewerbungsbogen, die erforderlichen Voraussetzungen und weitere Informationen sind unter http://www.landkreis-osnabrueck.de/gruene-hausnummer   erhältlich.
Die erfolgreichen Bewerberinnen und Bewerber erwartet eine individuelle Grüne Hausnummer zum Anbringen an ihrem Haus und eine Urkunde, die im Herbst im Rahmen einer feierlichen Verleihungsveranstaltung durch die Landrätin übergeben werden. Unter allen erfolgreichen Bewerbungen wird ein Preisgeld verlost, das die Vereinigte Volksbank eG zur Verfügung stellt.

Für Fragen zur Bewerbung stehen Ihnen Jonathan Fietz und Gertrud Heitgerken vom Landkreis Osnabrück zur Verfügung. Telefon: 0541 501-1934 oder -1931.

Infoflyer Grüne Hausnummer 2025

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Das Integrierte Klimaschutzkonzept umsetzen

16 Monate Klimaschutzmanagement in Belm und Bissendorf - eine erste Bilanz

Seit Februar 2022 arbeitet Mona Berstermann als Klimaschutzmanagerin an der Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzeptes der beiden Gemeinden Belm und Bissendorf. In dem Konzept sind 23 Maßnahmen enthalten, die innerhalb von drei Jahren durchgeführt werden.

Was ist bisher passiert?

In den beiden Gemeinden wurden die kommunalen Gebäude in Punkto Energiemanagement und Machbarkeit von PV-Anlagen überprüft und für z. B. die Planung von Neubaugebieten wurde die „Checkliste für Klimaschutz- und Klimafolgeanpassung in Planungs- und Entwicklungskonzepten“ als Hilfestellung erstellt.

Eine neu erstellte Broschüre zum Thema „Photovoltaik für Eigenheimbesitzer“ sowie die beiden Informationsveranstaltungen „Solarstrom vom eigenen Dach“ mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und „Energieeinsparmöglichkeiten in Wohnung und Haus“ mit der Verbraucherzentrale und der Caritas stießen auf großes Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern und Belm und Bissendorf.

Was passiert in diesem Jahr?

Zunächst werden alle Projekte aus dem vergangenen Jahr weiter bearbeitet und vertieft. So wird es auch in diesem Jahr wieder eine Ausschreibung für den Klimaschutzpreis geben und die Gemeinden beteiligen sich wieder am „STADTRADELN“ (25. August bis 14. September 2023).

Geplant sind 2023 dann weitere Veranstaltungen in Kooperation mit der DBU zum Thema „Energiewende im Eigenheim“. Bei diesen Veranstaltungen werden die Themen Photovoltaik auf dem eigenen Dach, Erneuerbare Wärme und die Gebäudehülle behandelt. Die Daten und genaueren Inhalte sowie Informationen zur Anmeldung folgen zeitgerecht.

„Vermeidung von Plastikmüll“ wird im Folgenden ein großes Thema werden und wird als neue Serie im Belmer Schaufenster behandelt. Auch der Bereich „Ernährung und Klimaschutz“ rückt künftig in den Fokus der Betrachtung durch das Klimamanagement.

Energiesparen

Gemeinsam durch die Energiekrise - Warum man jetzt Energie sparen sollte

Energiekrise_Land Niedersachsen

Aufgrund der seit Juni 2022 bestehenden Kürzungen der Gaslieferungen aus Russland und des hohen Preisniveaus am Gasmarkt, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die zweite Stufe des Notfallplans Gas aktiviert.

Stufe 1: Frühwarnstufe (aktiviert 30. März 2022)
Stufe 2: Alarmstufe (aktiviert 23. Juni 2022)
Stufe 3: Notfallstufe

Die Lage ist angespannt, die Versorgungssicherheit ist aber noch gewährleistet. Sollten jedoch die russischen Gaslieferungen über die Nord Stream 1-Leitung weiterhin auf dem niedrigen Niveau (Anfang August lediglich 20 Prozent) verharren, ist ein Auffüllen der Speicher auf 95 Prozent bis November kaum mehr ohne zusätzliche Maßnahmen leistbar.

Finanzielle Belastung - Jede gesparte Kilowattstunde Energie entlastet den Geldbeutel

Die Kosten für Strom und Gas steigen an und die finanzielle Belastung der Haushalte nimmt zu. Einsparungen sind somit nicht nur notwendig, um die Gasspeicher für den Winter füllen zu können, sondern für Privathaushalte vor allem auch deshalb wichtig, um die eigenen Kosten zu reduzieren.

  • 29 Prozent des gesamten Energieverbrauches in Deutschland entfallen auf Privathaushalte.
  • 67 Prozent des privaten Energieverbrauchs im Haushalt wird für die Wärmeerzeugung (Heizen und Warmwasser) benötigt.

Energiespar-Tipps

Energiespar-Tipp Nr. 1 – Duschen und Baden

  • Besser Duschen statt Baden und dabei die Temperatur herunterdrehen (Richtwert 36°C)
  • Kürzer Duschen (Richtwert 5 Minuten)
  • Beim Einseifen das Wasser abstellen
  • Falls noch nicht vorhanden: Anschaffung eines Sparduschkopfs
  • Hände nur mit kälterem Wasser waschen. Seife entfernt Schmutz auch ohne warmes Wasser.

Energiespar-Tipp Nr. 2 – Kochen und Backen

  • Umluftfunktion im Backofen nutzen. Einsparung gegenüber Ober-/Unterhitze: rund 20 Prozent.
  • Vorheizen des Backofens ist häufig nicht nötig.
  • Kochen mit Deckel auf dem Topf reduziert den Verbrauch um fast 50 Prozent.
  • Die Topfgröße sollte dem Kochfeld entsprechen.
  • Bei Elektroherden kann die Nachwärme genutzt werden. Fünf bis zehn Minuten vor Ende der Garzeit kann der Herd abgestellt werden.
  • Für kleinere Wassermengen bis 1,5 Liter, ist das Erhitzen im Wasserkocher um etwa ein Drittel günstiger als auf dem Herd.

Energiespar-Tipp Nr. 3 – Wohnen und Arbeiten

  • Abschaltbare Steckdosen stoppen die Standby-Kosten von TV und anderen Geräten.
  • Notebook, PC, Monitor und Router: Energiesparmodus aktivieren und ganz ausschalten, sollten die Geräte nicht genutzt werden.
  • Licht nur dann anschalten, wenn es wirklich benötigt wird. Auf Lichterketten oder Dekoleuchten sollte verzichtet werden.
  • LED-Lampen statt klassischer Glühbirnen verwenden. Nach etwa einem Jahr lohnt sich die Investition bereits. Wichtig: Auch wenn LED-Lampen Energie einsparen, sollten nicht benötigte Lampen dennoch ausgeschaltet bleiben.

Energiespar-Tipp Nr. 4 – Großgeräte

  • Geschirrspüler: Energiesparprogramme nutzen und nur anstellen, wenn das Gerät voll ist.
  • Waschmaschine: Energiesparprogramme verwenden und die Trommel vollständig füllen. Generell bei niedrigeren Temperaturen waschen. Das 40°C-Programm spart im Vergleich zum 60°C-Programm rund 45 Prozent Strom.
  • Kühlschrank: Kühltemperatur auf 7°C oder vergleichbare Einstellung erhöhen. Diese Temperatur ist ausreichend für die gekühlten Lebensmittel.
  • Regelmäßiges Abtauen des Gefrierfachs. Dies sollte möglichst jährlich oder ab einer Eisschicht von 1 cm erledigt werden.

Bei längerer Abwesenheit (mehrere Tage oder Wochen) ist es sinnvoll Großgeräte abzuschalten bzw. den Stecker zu ziehen. Dazu zählen Fernseher, Monitore und Router, aber auch elektrische Warmwasser-Boiler.

Energiespar-Tipp Nr. 5 – Das Zuhause winterfest machen

  • Fenster und Türen auf ihre Dichtigkeit überprüfen. Diese können mit Dichtungsbändern nachgebessert werden, was bis zu 10 Prozent Energie einsparen kann.
  • Freiliegende Heizungsrohre und Heizkörpernischen dämmen, damit keine Wärme verloren geht.
  • Durch einen Handwerksbetrieb  Heizung und Gastherme warten und richtig einstellen lassen.
  • Einen hydraulischen Abgleich vornehmen lassen. Durch einen Fachbetrieb wird überprüft, ob die Wärme gleichmäßig verteilt wird.

Diese und weitere Informationen sind unter www.niedersachsen.de/energiekrise abrufbar.


Tipps von der Verbraucherzentrale Niedersachsen

Darüber hinaus bietet auch die Verbraucherzentrale Niedersachsen unter www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/energieberatung unabhängige Informationen und Beratungen an – persönlich, per Telefon, per Video oder in Online-Vorträgen.


Kostenlose Beratung in der eigenen Wohnung durch die Caritas

Unabhängig und neutral ist auch der Stromspar-Check Osnabrück. Dieser bietet allen Haushalten mit geringem Einkommen in Stadt und Landkreis Osnabrück eine kostenlose Energie-Beratung an.

Stromspar-Check

Die Stromsparhelfer, so nennen sich die Beraterinnen und Berater der Caritas, suchen vor Ort in den Haushalten nach Einsparmöglichkeiten und erstellen im Anschluss einen individuellen Energiesparplan zusammen. Die Haushalte erhalten zudem ein kostenloses Stromspar-Starterpaket, in dem u.a. LEDs, Wassersparduschköpfe und schaltbare Steckdosenleisten enthalten sind.

Das Angebot richtet sich ausschließlich an Bezieher von ALG II, Grundsicherung, Sozialhilfe, Wohngeld, Kinderzuschlag, niedriger Rente und Einkommen unter der Pfändungsfreigrenze.

Anmeldungen zum Stromspar-Check und weitere Informationen unter www.caritas-dienstleistung.de/stromspar-check.


Autor: Mona Berstermann / Johanna Mandrella