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Datum: 28.03.2024

Grünanlage am »Ententeich« wird aufgewertet - Bessere Retention und mehr Aufenthaltsqualität

„Wenn man so ein schönes technisches Bauwerk im Zentrum von Belm hat, dann sollte man das auch nutzen“, macht Bürgermeister Viktor Hermeler deutlich. Der „Ententeich“ in der Grünanlage zwischen Goerdelerstraße/Schulstraße und dem Ickerbach ist nämlich kein natürliches Gewässer, sondern wurde in seiner heutigen Form 1996 als Regenrückhaltebecken angelegt. Diese Aufgabe soll der „Ententeich“ auch weiterhin erfüllen, wird aber künftig mehr als bisher in die Parkgestaltung mit gesteigerter Aufenthaltsqualität integriert.

Unter dem Projekttitel „Wald-Wasser-Park am Ententeich“ wird die Umgestaltung von Ententeich und Grünanlage aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ mit bis zu 1,35 Millionen Euro vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert.

Dabei wird auch die Aufnahmefähigkeit des Ententeichs als Regenrückhaltebecken um 5400 Kubikmeter, rund 30 Prozent über der jetzigen Retentionsfähigkeit des Gewässers, erhöht. „Unter Retention versteht man die Menge an Wasser, die über den Ickerbach aufgenommen und gedrosselt wieder abgegeben werden kann. Dies sorgt insbesondere bei Starkregenereignissen, wie wir sie in den vergangenen Jahren häufiger erleben mussten, für zusätzliche Entlastung“, erklärt Marcus Hensing, Allgemeiner Stellvertreter des Bürgermeisters und Projektverantwortlicher für den Wald-Wasser-Park. Die wasserwirtschaftlichen Arbeiten werden vom Wasserverband Wittlage durchgeführt.

Neben der hydraulischen Verbesserung des Ententeichs steht insbesondere die nachhaltige Form der Gestaltung und Bepflanzung im Vordergrund des Projektes. So sind neben einem Arboretum (Schaugarten verschiedener Gehölze und Sträucher) zur Steigerung der Aufenthaltsqualität des Parks unter anderem auch neue Spiel- und Ausruhbereiche geplant. Eine Multifunktionsfläche, die etwa für kleinere Veranstaltungen genutzt werden kann - mit Fläche für eine Bühne und Sitzblöcken im Hügel, die die Atmosphäre eines Amphitheaters erzeugen sollen.

Eine neue Brücke über den Ickerbach und eine barrierefreie Treppen- und Rampenanlage stellen eine Verbindung zur Oberschule und den anderen Bildungseinrichtungen her. „Damit wollen wir auch einen didaktischen Ansatz verfolgen, nämlich Schulen und Kindergärten dazu einladen, gezielt den Park aufzusuchen, um das Thema Klimaschutz in den Unterricht oder die Naturerfahrung einzubinden“, erklärt Marcus Hensing zum Projektgedanken.

Bürgermeister Hermeler nutze den offiziellen Termin für den symbolischen Spatenstich auch dafür, „allen zu danken, die an dem Projekt beteiligt sind“, vom Büro „freiRAUMplanung“ über die Landschaftsbaufirma „Volbers und Redemann“ bis zur Politik in Belm und Berlin. „Man kann sich in Berlin nur dann für etwas einsetzen, wenn das vor Ort gut vorbereitet wird“, verdeutlichte der Bundestagsabgeordnete Dr. Matthias Middelberg (CDU). „Und das ist in Belm vorbildlich erfolgt“.

Während der Bauarbeiten, die insgesamt bis Ende November 2024 abgeschlossen sein sollen, wird es zu Beeinträchtigungen und Teilsperrungen des Parks kommen. Die Gemeinde bittet um Verständnis.