Ickeraner beschweren sich beim Bürgerforum über Verkehrsbelastung
Bürgermeister Viktor Hermeler lädt regelmäßig zu Open-Air-Terminen in der Gemeinde ein, an denen er die Bürgerinnen und Bürger der Belmer Ortsteile über wichtige Vorhaben der Gemeinde informiert. Nach seinem Verwaltungsbericht haben die Anwesenden dann die Gelegenheit, ihre Sorgen und Nöte vorzutragen und Fragen zu stellen.
© Gemeinde Belm/D. Meyer
Dass das Bürgerforum auf dem Kirchplatz am Kindergarten mit fast 30 Bürgerinnen und Bürgern außerordentlich gut besucht war, lag wohl auch an der Mund-zu-Mund-Propaganda im Ort. Denn ein Thema scheint allen Ickeraner unter den Nägeln zu brennen: „Der Icker Kirchweg braucht ein Durchfahrtsverbot!“ Durch die regelmäßige Überlastung der Einmündung der Icker Landstraße (L 87) auf die Lechtinger Straße (L 109) am ehem. Buffethaus Hawighorst mit Rückstau auf der L 87 fast bis zum Schützenhaus suchen sich offenbar ortskundige Verkehrsteilnehmer eine Umgehung über den Power Weg, um dann über den Icker Kirchweg durch die Siedlung zur L 109 zu fahren. „Morgens zwischen 7 und 9 Uhr sind es besonders viele“, war zu vernehmen und der Mittwoch vor dem Brückentag-Wochenende mit Christi Himmelfahrt sei „der schlimmste Tag“ gewesen. Die Anlieger fordern daher eine dauerhafte Beschilderung als Durchfahrtverbot für den Icker Kirchweg.
Bürgermeister Viktor Hermeler hatte alle Mühe, den Anwesenden die Zuständigkeiten und Kompetenzen einer Gemeinde zu erläutern. „Anders als Wallenhorst ist Belm keine Verkehrsbehörde. Dafür brauchen wir den Landkreis“, sagte Hermeler. Auch sei die Problematik bereits mit Vertretern des Landkreises bei der jüngsten Verkehrsschau in Belm besprochen worden, allerdings reichten die gemessenen Verkehrszahlen auf dem Icker Kirchweg nach Einschätzung des Landkreises nicht für eine Durchfahrtsbeschränkung. „Und seien Sie sicher, dass ihre Ratsvertreter aus Icker das Thema regelmäßig in den Sitzungen einbringen, aber als Gemeinde sind wir machtlos, wenn der Landkreis nicht handelt“. Das wollten die Ickeraner beim Bürgerforum aber nicht gelten lassen. „Dann müssen wir eben selber aktiv werden und wieder Unterschriften sammeln“.
Nachtrag: Bei der Sitzung des Ordnungsausschusses am Tag nach dem Bürgerforum in Icker brachte die Politik einen Eilantrag ein: „Um den Durchgangsverkehr auszuschließen wird der Antrag auf verkehrslenkende Maßnahmen, insbesondere das Aufstellen des Verkehrszeichens 250 „Durchfahrt verboten“ mit dem Zusatzzeichen 1020-30 „Anlieger und Fahrrad frei“ gestellt“. Der Antrag wurde im Ausschuss einstimmig angenommen. Damit wird die Verkehrsbehörde nun auf diesem Wege erneut aufgefordert, am Icker Kirchweg regulierend tätig zu werden.