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Datum: 01.09.2024

»Belm ist ideal für den Radverkehr«

Bei der Einwohnerversammlung am 20.08.2024 in der neuen Mensa der Oberschule Belm wurde das Radverkehrskonzept der Gemeinde Belm vorgestellt. Das Radverkehrskonzept ist Teil des "Integrierten Klimaschutzkonzeptes" der Gemeinde Belm und hat die Förderung des Radverkehrs zum Ziel.

„Wir haben mit dem Radschnellweg bereits eine sehr gute Radwegeverbindung nach Osnabrück“, hob Bürgermeister Viktor Hermeler in seiner Begrüßung und Einleitung zur Einwohnerversammlung hervor. Innerörtlich gebe es aber in vielen Bereich bei Radwegen und Radverkehr noch reichlich Handlungsbedarf. Der nun vorgestellte Entwurf eines Radverkehrskonzeptes werde nicht nur in den Gremien des Gemeinderates beraten, auch die Öffentlichkeit, die Nachbarkommunen und die Träger öffentlicher Belange sollen beteiligt werden.

Dr. Gerhard Becher vom CIMA Institut für Regionalwirtschaft stellte anschließend den Entwurf des Konzeptes vor. „Radwege dienen immer unterschiedlichen Zwecken“, sagte Becher einleitend. „Ein Radfahrer, der täglich zur Arbeit pendelt hat andere Ansprüche als eine Familie beim Ausflug“. Daher müsse man Wege mit unterschiedlichen Funktionen anbieten.

So schlägt Becher etwa im Kerngebiet von Belm sowie in den Siedlungsbereichen von Vehrte und Icker Fahrradzonen vor, in denen Radfahrer als Verkehrsteilnehmer bevorzugt sind. Andere Straßen, sowohl innerörtlich als auch außerörtliche Verbindungsstraßen können als Fahrradstraßen konzipiert werden. In Belm wäre dies etwa die Ringstraße zwischen Lindenstraße und Zentrum.

Außerhalb der Ortslagen könnte der Icker Kirchweg bis zum Power Weg zur Fahrradstraße werden, außerdem die Straße Hinter dem Felde bis zur Haster Straße, der Bruchweg in Haltern und „Im Gattberg“ zwischen Lechtinger Straße und Bremer Straße.
Großes Thema beim Radverkehr in Belm ist die Lindenstraße. Die beidseitigen Rad- und Gehwege sind zu schmal, um als solche in Kombination genutzt werden zu können. Becher schlägt vor, auf der Fahrbahn beidseitig rund 1,25 Meter breite, gegebenenfalls auch rot gekennzeichnete Fahrradstreifen auszuweisen.

Bei der Kreisstraße Bremer Straße wäre laut Becher eine grundsätzliche Umgestaltung mit beidseitigen getrennten Geh- und Radwegen, in Abschnitten mit Parkbedarf auch kombinierte Geh- und Radwege mit Parkstreifen vor.

In der anschließenden Aussprache mit den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern ging es vorrangig um die Priorisierung der einzelnen vorgeschlagenen Maßnahmen und der Finanzierung.

„Die Lindenstraße hat für mich oberste Priorität und sollte als erstes angegangen werden“, sagte Becher, weiß aber auch, dass das nur über die Verkehrsbehörde des Landkreises zu realisieren sei. Klar sei auch, dass so ein Konzept nicht von heute auf morgen umgesetzt werden könne, so Becher. Im Konzept gehe es vorrangig um die Situationsanalyse und Lösungsvorschläge. Und: „Belm ist ideal für den Radverkehr und kann einen großen Schritt in Richtung Modellkommune für den Radverkehr gehen“.

Bürgermeister Viktor Hermeler erklärte, dass man nun in den politischen Beratungen eine Priorisierung der vorgeschlagenen Maßnahmen festlegen wolle. Zudem würden für die Maßnahmen Anträge auf potenzielle Fördermaßnahmen gestellt. Bei allen Maßnahmen an Kreis- Landes- und Bundesstraßen seien müssen der Landkreis bzw. die Straßenbaubehörde des Landes in die Pflicht genommen werden. „Und auch an Gemeindestraßen müssen wir für jedes Verkehrsschild die Verkehrsbehörde des Landkreises fragen“.

Die Präsentation der Einwohnerversammlung zum Radverkehrskonzept von Dr. Gerhard Becher kann auf der Webseite der Gemeinde Belm unter www.belm.de/praesentation-radverkehr heruntergeladen werden.