Dorfladen Vehrte
Im November 2017 wurde der Vehrter Dorfladen im Rahmen einer Feierstunde eröffnet.
Umfangreiche und aktuelle Informationen sowie die Satzung des wirtschaftlichen Vereins und den Aufnahmeantrag finden Sie auf der eigenen Webseite des Dorfladens Vehrte w.V. unter
www.dorfladen-vehrte.de
Rückblick:
Die Bürger in Vehrte beklagten sich seit Jahren über eine mangelhafte Nahversorgung in ihrem Ortsteil. Nachdem ein langjährig ansässiger Lebensmittelmarkt geschlossen hatte, hatten es nachfolgende neue Pächter am gleichen Standort schwer Fuß zu fassen. Kontaktaufnahmen und Versuche der Gemeinde Belm, renommierte Lebensmittelketten oder Discounter für den Standort Vehrte zu begeistern, blieben erfolglos. Der potenzielle Einzugsbereich und die potenzielle Kundenzahl seien zu niedrig, die Entfernung zu den großen Verbrauchermärkten im Ortsteil Belm zu nah. Im Jahr 2013 brachte der damalige Erste Gemeinderat und heutige Bürgermeister Viktor Hermeler die Idee eines Genossenschaftsmodels in Form eines Dorfladens ins Gespräch. 2015 wurde die Idee dann konkret. Günter Lühning vom Dorfladen Otersen (Kreis Verden) stellte sein erfolgreich funktionierendes Modell auf der öffentlichen Einwohnerversammlung im Juni im Hotel Kortlüke vor.
Was muss ein Dorfladen in Vehrte leisten?
Arbeitskreis beschäftigt sich mit der örtlichen Nahversorgung
Themenschwerpunkt bei der Einwohnversammlung der Gemeinde Belm am 3. Juni 2015 im Landgasthaus Kortlüke in Vehrte waren unter anderem Informationen zur möglichen Einrichtung eines Dorfladens in Vehrte mit dem Referenten Günter Lühning, 1. Vorsitzender des „Dorfladen Otersen e.V.“. In Vehrte hat sich daraufhin eine Gruppe Bürgerinnen und Bürger zusammengefunden die aktiv herausfinden möchten, ob ein Dorfladen in Vehrte erforderlich und machbar ist. Im Ort gibt es derzeit keinen Lebensmittelladen und die Sparkasse Osnabrück hat beschlossen, den Standort Vehrte zu schließen. Gerade für die immer größer werdende Gruppe der Menschen ab 60 ist eine gute Infrastruktur vor Ort wichtig für die Lebensqualität. Deutlich wurde aber auch, dass ein Dorfladen nur erfolgreich sein kann, wenn Politik, Verwaltung und Bevölkerung an einem Strang ziehen. Der Arbeitskreis Dorfladen Vehrte hat sich Anfang Juli mit sehr guter Beteiligung zum ersten Mal im Gemeindehaus der Ev. Kirchengemeinde Vehrte getroffen. Zu Beginn wurde zusammengetragen, welche Ziele und Funktionen ein möglicher Dorfladen in Vehrte haben könnte, etwa Deckung des täglichen Bedarfs an regionalen Lebensmitteln und darüber hinausgehender Produkte wie Drogerieartikeln und als sozialer Treffpunkt als Ort zum Klönen. Auch eine Kooperation mit der Sparkasse sowie Annahmestellen für Toto-Lotto, Schuhreparatur oder Reinigung könnten ein Angebot eines Dorfladens sein. „Ein Dorfladen als Lebensmittelmarkt, Dienstleister und Treffpunkt für die Menschen des Ortes ist nur mit der Akzeptanz und Unterstützung vieler Vehrter Bürger möglich“, wissen die Arbeitskreismitglieder.
Stand: 03.09.2015
"Erste Hürde genommen, es wird weiter geplant"
Positives Umfrageergebnis für den Arbeitskreis Dorfladen
Bei der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises Dorfladen Vehrte wurde deutlich: Das ehrgeizige Projekt, einen bürgerschaftlich geführten Lebensmittelladen in Vehrte anzusiedeln, wird weiterverfolgt. Das ergaben insbesondere die Ergebnisse der Fragebogenaktion in den Ortsteilen Vehrte und Icker, die Dorfplaner Jürgen Bührmann bei der jetzigen Arbeitskreissitzung vorstellte. „Von rund 1350 verteilten Fragebögen wurden 344 ausgefüllt zurückgegeben. Das ergibt auch im Vergleich zu Umfragen bei anderen Dorfladen-Projekten eine positive Rücklaufquote von etwa 25 Prozent“, berichtete Bührmann. 83 Prozent der Rückläufer kamen dabei aus Vehrte, fünf Prozent aus Icker, zwölf Prozent machten keine Angaben.
In den Fragebögen konnten sich die Teilnehmer zur momentanen Versorgungssituation äußern und Wünsche für ein Warensortiment in einem Dorfladen in Vehrte abgeben. Insbesondere auf die Antworten zur Frage, ob und mit welchem Betrag sich die Bürger eine finanzielle Beteiligung an einem bürgerschaftlich geführten Modell vorstellen könnten, waren die Arbeitskreismitglieder gespannt. „Ein Drittel würde 200 Euro investieren, 10 Prozent der Haushalte könnten sich sogar eine Beteiligung bis 500 Euro vorstellen“, beschrieb Bührmann. Rund die Hälfte aller Fragebogen-Rückläufer ließen diesen Punkt aber zunächst offen. „Insgesamt ergibt die Abfrage für die Einbringung von Eigenkapital einen Betrag zwischen 35.000 und 40.000 Euro“, resümierte Bührmann weiter und folgerte: „Mit dem Umfrageergebnis ist eine erste Hürde für den Aufbau eines Dorfladens genommen. Das stellt eine gute Basis dar, weitere Planungsschritte anzugehen“. Das Ergebnis der Fragebogenaktion bestätige, dass die Bewohner von Vehrte und Icker einen Dorfladen vor Ort als Einkaufsmöglichkeit und Kommunikationsort für unbedingt notwendig halten und bereit seien, sich dafür zu engagieren, sagt auch Arbeitskreissprecherin Inge Drachenberg: „Wir vom Arbeitskreis Dorfladen werden die nun anstehenden Schritte in die Wege leiten und vertrauen dabei auf die weitere Unterstützung der Bewohner, das Projekt „Dorfladen“ mit voranzutreiben“. Mit Blick auf Antragsfristen für eine mögliche Landesförderung im Rahmen der „integrierten ländlichen Entwicklung“ soll das auch schnell in die Wege geleitet werden. Ein Unternehmensberater, der sich bundesweit auf Dorf- und Nachbarschaftsläden spezialisiert hat, soll damit Anfang des neuen Jahres für eine professionelle Gründungsberatung mit ins Boot geholt werden. Bei der Suche nach einem möglichen Standort denkt der Arbeitskreis auch an das Sparkassengebäude am Vehrter Kirchweg. Die nächste Sitzung des Arbeitskreises ist bereits für Anfang Februar 2016 geplant. Das aktuelle Sitzungsprotokoll mit der Auswertung der Fragebogenaktion kann unter www.belm.de/dorfladen heruntergeladen werden.
Quelle: Pressemitteilung des Arbeitskreises Dorfladen vom 16.12.2015
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