Nachhaltigkeit und Verdichtung im neuen Belmer Baugebiet
Beim neuen Baugebiet “Nördlich Schlossstraße” in Belm stehen Nachhaltigkeit und die effiziente Nutzung urbaner Flächen im Fokus. Bürgermeister Viktor Hermeler, Vertreter des Belmer Gemeinderates und der Verwaltung sowie der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG), des Wasserverbandes Wittlage und der Tiefbaufirma Clausing trafen sich Mitte Juni zum Spatenstich auf der Fläche zwischen der Bremer Straße, Wiesenstraße und dem Wohngebiet “Up de Heede”.
Im Gebiet „Nördlich Schlossstraße” werden auf einer Fläche von rund 50.000 Quadratmetern, von denen 35.000 Quadratmeter als Nettobauland ausgewiesen sind, insgesamt 70 Häuser entstehen: 22 Einfamilienhäuser, sechs Doppelhäuser, 19 Reihenhäuser, zehn Gartenhofhäuser und fünf Mehrfamilienhäuser. Die Grundstücksgrößen variieren dabei zwischen 250 Quadratmetern für Reihenhäuser, 500 bis 600 Quadratmeter für Einfamilienhäuser und bis zu 800 Quadratmetern für die größeren Häuser.
Die Gesamtinvestition betrage etwa 8 Millionen Euro und die Erschließung inklusive Baustraße und Entwässerung solle bis Ende 2024 abgeschlossen sein, berichteten Bürgermeister Viktor Hermeler und NLG-Projektleiter Christian Meyer. Mit der Vermarktung soll ab Frühjahr 2025 begonnen werden.
„Im Nahbereich von Osnabrück spüren wir eindeutig einen Bebauungsdruck. Gleichzeitig müssen wir mit den knappen Flächen sparsam umgehen”, betonte Hermeler beim Projektstart. “Daher ist es unser Ziel, verdichteter zu bauen.“ Um den begrenzten Raum optimal zu nutzen, würde das Baugebiet „Nördlich Schlossstraße” im Vergleich zum benachbarten Wohngebiet “Up de Heede” enger bebaut: “Im ersten Bauabschnitt von Up de Heede gibt es beispielsweise deutlich mehr Einfamilienhäuser”, erklärte der Bürgermeister. Und Meyer fügte hinzu: „Wir setzen wieder vermehrt auf die Verdichtung, wie man es bereits in den 1970er Jahren tat.“ Dies reduziere nicht nur den Flächenverbrauch, sondern trage auch zur Schonung von natürlichen Ressourcen bei.
Besonderen Wert legt die Gemeinde Belm bei diesem Baugebiet auf Ökologie und Nachhaltigkeit. Bürgermeister Hermeler erklärt: „Deshalb gilt für die Häuser der KFW 40 Standard, der durch entsprechende Heizungen, Lüftungen und Dämmungen erreicht wird.“ Und er fügte hinzu: Da die Gemeinde nach reiflichen Überlegungen keine Gasleitung ins neue Baugebiet verlegen wird, müssten Bauherren auf umweltfreundliche Alternativen, wie Wärmepumpen und Erdwärme zurückgreifen. Auch Ölheizungen schließt die Gemeinde aus.
Zu den weiteren Vergabekriterien der Gemeinde Belm gehören ferner die Schaffung von Regenwasserzisternen sowie spezifische Vorschriften zur Begrünung: „Sogenannte Schottergärten sind hier untersagt, für die Grundstückseinfriedung schreibt die Gemeinde Belm Hecken vor“, berichtete Hermeler. Zudem werde das Regenrückhaltebecken zwischen der Bremer Straße und der Wiesenstraße erweitert, um anfallendes Regenwasser effizient zurückzuhalten.
Zum Spatenstich trafen sich Vertreter der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG), des Wasserverbandes Wittlage und der Tiefbaufirma Clausing, der Gemeindeverwaltung sowie der Ratsparteien CDU, SPD, Die Grünen und der UWG auf dem künftigen Baugrund. Bürgermeister Hermeler nutzte die Gelegenheit, die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten zu loben: „Die Beratungen waren sehr einvernehmlich und alle haben sehr gut zusammengearbeitet.“