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Datum: 04.07.2024

„Ein Vorbild und Gewinn für Belm und den Landkreis“: Bundesverdienstkreuz für Heinz-Dieter Becker

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dem Belmer Heinz-Dieter Becker das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Landrätin Anna Kebschull hat am Mittwoch, 03. Juli 2024, in einer Feierstunde vor geladenen Gästen im Gasthaus Lecon die Verleihungsurkunde und das Ordenszeichen an Heinz Dieter Becker ausgehändigt.

Bürgermeister Viktor Hermeler zählte bei der Feierstunde in seiner Begrüßung zu den ersten Gratulanten. „Vor zwei Jahren haben wir zwei Personen für eine Ehrenamts-Ehrung an die Niedersächsische Staatskanzlei nach Hannover gemeldet. Dass daraus dann das Bundesverdienstkreuz wurde, haben wir nicht geahnt. Aber es freut uns alle umso mehr, dass ein verdienter Belmer nun diese hohe Auszeichnung bekommt“.

„Mit Ihrem Engagement, nicht nur in Belm, haben Sie eine Vorbildfunktion und sind ein Gewinn für den Landkreis“, attestierte auch Landrätin Anna Kebschull in ihrer Laudatio. Denn nahezu zeitlebens war Heinz-Dieter Becker ehrenamtlich in Vereinen, Initiativen und der Kommunalpolitik aktiv.

Mit 27 Jahren übernahm der heute 77-Jährige den Vorsitz beim Schützenverein Powe, der bis 2011 sein Domizil unweit von „Lecon´s Scheune“ hatte, wo jetzt die Feierstunde für Heinz-Dieter Becker stattfand. 42 Jahre lang, bis zum Zusammenschluss der Schützenvereine Powe und Belm 2016, blieb er der erste Vorsitzende. In seiner Amtszeit war der SV Powe insbesondere durch eine erfolgreiche Sportschützenmannschaft mit Christian Voss, Reinhard Strohbecke, Erwin Schröder und Jochen Becker bekannt. Das, so sagt Heinz-Dieter Becker selber, gehört mit zu den schönsten Erlebnissen im Verein – eine Mannschaft, die in der Landesliga schoss und bei der er manchmal als Ersatz mitschießen durfte.

Von 1981 bis 2006 war er Mitglied des Belmer Gemeinderates und engagierte sich insbesondere im Bau- und Umweltbereich sowie - nichts zuletzt durch seinen beruflichen Hintergrund beim Weser-Ems-Bus - für den Öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum. Für dieses kommunalpolitische Engagement über 25 Jahre wurde er bereits 2006 mit der Bürgermedaille der Gemeinde Belm geehrt.

1996 war die Geburtsstunde des von Becker gegründeten „Power Reiseclubs“. Bei einer privaten Reise nach Sachsen „verliebte“ er sich in das Erzgebirge. Am 1. Dezember 1996 organisierte er die erste Busreise aus Belm ins Erzgebirge. Seit nunmehr 28 Jahren geht es jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit mit einem, zwei oder auch schon mal mit drei Reisebussen nach Annaberg-Buchholz, Seiffen und immer auch in Belms Partnerstadt Elterlein. Viele Belmer hat Becker so für die Region begeistert. Annette Ficker, Bürgermeisterin von Elterlein, war eigens zu Becker´s Ehrung nach Belm gekommen und betonte in ihrer Laudatio: „In 500 Kilometer Entfernung in Elterlein kennt Dich jeder als Visionär und besonderen Menschen. Wir haben viele unvergessliche Erlebnisse mit Dir“.

Bürgermeister Viktor Hermeler bezeichnete Heinz-Dieter Becker als „unseren innerdeutschen Städtebotschafter“ und auch Landrätin Anna Kebschull hob die Verdienste Becker´s insbesondere auch für die Verständigung von Ost und West unmittelbar nach der Wendezeit hervor.

Und Heinz-Dieter Becker wäre nicht er, wenn er nicht auch immer neue Ideen hätte. Eine davon ist die „Erzgebirgspyramide“, die sich seit mehr als 20 Jahren immer zur Adventszeit als Weihnachtspyramide und Blickfang am Belmer Tie dreht. Das Original der Pyramide, erzgebirgisch auch „Peremett“ genannt, steht im Elterleiner Stadtteil Schwarzbach. Becker hatte Ende der 1990er Jahre die Idee, diese Pyramide in Belm nachzubauen. Schnell fand er ehrenamtliche Mitstreiter, besorgte sich die Baupläne, organisierte original in Elterlein gedrechselte Pyramidenfiguren und gründete zur Pflege und Unterhaltung der Pyramide die „Interessengemeinschaft Erzgebirgspyramide“.

„Sie müssen irgendeinen Magneten in sich haben, dass Sie Menschen immer für eine Sache begeistern und mitziehen können“, sagte Anna Kebschull anerkennend.

„Aber ich freue mich sehr über diese Auszeichnung und will auch noch gerne ehrenamtlich weitermachen, solange ich gesund bleibe“ bekräftigte er. Nach dem kleinen Festakt mit geladenen Gästen ließ er seinen großen Ehrentag bei einer Feier mit seiner Familie ausklingen.